Wollust

Wollust

Die schönste Todsünde

Aus dem Englischen von Matthias Wolf.

WAT [601]. 6.10.2008
144 Seiten. Broschiert. Mit 16 Abbildungen.
10,90 €
ISBN 978-3-8031-2601-6
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Reine Liebe gilt als himmelsmächtig Pure Wollust nur als niederträchtig. Simon Blackburn erforscht in seinem Essay ebenso geist- wie lustvoll die Facetten dieses aufregenden Lasters.

Nicht erst seitdem Papst Gregor der Große im 6. Jahrhundert die sieben Todsünden definierte, steht die Wollust in schlechtem Ruf. Sie gilt als unanständig, wild und unbeherrschbar, stellt den Menschen als Vernunftwesen radikal in Frage, ist eine Herausforderung für Theologen und Philosophen, für Neurologen, Feministinnen und Mediziner.
Kurzweilig und anekdotenreich macht sich der englische Philosoph Simon Blackburn auf die Suche nach der Wollust..
Blackburn streift durch die Geschichte und durch die unterschiedlichsten Terrains. Er nimmt sich die Beziehungen zwischen Wollust und Prostitution oder Pornographie vor oder die Studienergebnisse der Evolutionspsychologie. Dabei gelingt es ihm überzeugend und amüsant, die Wollust von ihrem schlechten Ruf zu befreien und als »Lebenslust« umgedeutet und zum eigentlichen Antrieb allen Lebens zu erklären.

Simon Blackburn

Simon Blackburn

Simon Blackburn, geboren 1944, lehrt Philosophie in Cambridge, England. Der Schwerpunkt seiner Studien und Publikationen liegt im Bereich Ethik. Zuletzt erschienen auf Englisch ein Buch über Wahrheit sowie eine Biographie Platons.

Pressestimmen

»Letztlich, so Simon Blackburn, gehe es darum, zu begreifen, was die Wollust wirklich ist. Eine Gnade der Natur. Nur dann könnte sie ein jeder und eine jede für sich reklamieren und dabei lernen, dass Wollust am besten gedeiht, „sofern sie unbelastet ist von schlechter Philosophie und Ideologie, von Verdächtigungen, die sie daran hindern, sich frei zu entfalten.“ Der in Cambridge lehrende Philosoph wischt beherzt alle Peinlichkeiten beiseite und nimmt seine Leserinnen und Leser mit auf eine Rundumbesichtigung der „schönsten Todsünde“.«

Anja Maier, die tageszeitung

»Sein Buch, das auf einem New Yorker Vortrag fußt, ist ein klares Plädoyer für ‚die schönste Todsünde’. Blackburn gelingt ein Essay, der den Namen verdient, ein anschaulicher, prägnanter, amüsanter, auch persönlich gefärbter kulturgeschichtlicher Streifzug. Ohne Scham und Schlüpfrigkeit, ohne sich der Wonne ihrer Beschreibung hinzugeben, nennt er die Dinge beim Namen. Einen besseren Anwalt hat die Lust schwerlich.«

Wilhelm Trapp, Süddeutsche Zeitung

»Blackburns Streifzug durch die Kulturgeschichte der Wollust mit Ausflügen in die Literatur, Malerei und Theologie ist alles andere als eine sozialgeschichtliche Abhandlung. Auch wenn sie im Prinzip nichts Neues zutage fördert, so eröffnet sie doch reizvolle Einsichten in die Karriere eines Zerrbildes.«

Edelgard Abenstein, Deutschlandradio Kultur

»In der Tradition von Foucault und Nietzsche wird eine Genealogie der abendländischen Verachtung sinnlicher Lust im Gegensatz zur Verehrung der verjüngenden und lebensspendenden Kräfte der Wollust im Osten gegeben. Wobei dem Leser die gründlichen philosophie- und kunstgeschichtlichen Kenntnisse des Autors zugutekommen.«

Gustav Falke, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Gegen die Abwertung der Wollust wendet sich Simon Blackburn, Professor für Philosophie in Oxford, mit britischer Kühle, Ironie und analytischem Scharfsinn. Sein ebenso gelehrter wie amüsanter Essay durchstreift die Philosophiegeschichte nach Spuren der Wollust nicht ohne Seitenblicke auf Literatur, Evolutionspsychologie und Theologie. (…) Die kleine Schrift gibt ein lehrreiches Exempel für jenen freien und heiteren Geist, der dem hitzigen Moralismus hierzulande völlig abzugehen pflegt.«

Wolfgang Sofsky, Die Welt

»Simon Blackburn hatte sich in seinem Berufsleben bereits grundlegende Gedanken zu Wahrheit und Ethik gemacht. Nun erörtert er in einem ausholenden und philosophiegeschichtlichen Rund- und Rückblick die beinahe schon panische Angst vor der Wollust, die keineswegs nur das konservative Amerika dazu bringt, teils kurios anmutende Regeln und Interpretationen zu ersinnen. Die Wollust hat Fürsprache nötig, vielleicht gerade in einer Zeit, die vor lauter Sex nicht mehr weiß, was darunter überhaupt zu verstehen ist. Was Blackburn nicht verhindern konnte: Nach so viel philosophischer Gründlichkeit gilt es, die Wollust wieder zu entdecken, außerhalb der Buchdeckel.«

Sigrid Neudecker, Die Zeit

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