Nicht erst seitdem Papst Gregor der Große im 6. Jahrhundert die sieben Todsünden definierte, steht die Wollust in schlechtem Ruf. Sie gilt als unanständig, wild und unbeherrschbar, stellt den Menschen als Vernunftwesen radikal in Frage, ist eine Herausforderung für Theologen und Philosophen, für Neurologen, Feministinnen und Mediziner.
Kurzweilig und anekdotenreich macht sich der englische Philosoph Simon Blackburn auf die Suche nach der Wollust..
Blackburn streift durch die Geschichte und durch die unterschiedlichsten Terrains. Er nimmt sich die Beziehungen zwischen Wollust und Prostitution oder Pornographie vor oder die Studienergebnisse der Evolutionspsychologie. Dabei gelingt es ihm überzeugend und amüsant, die Wollust von ihrem schlechten Ruf zu befreien und als »Lebenslust« umgedeutet und zum eigentlichen Antrieb allen Lebens zu erklären.
Simon Blackburn, geboren 1944, lehrt Philosophie in Cambridge, England. Der Schwerpunkt seiner Studien und Publikationen liegt im Bereich Ethik. Zuletzt erschienen auf Englisch ein Buch über Wahrheit sowie eine Biographie Platons.