Dem Band steht ein Motto voran, das den Leser teilnehmen lässt an Frieds ästhetischen und inhaltlichen Erwägungen:
 Hier sind viele Gedichte erwogen
 nach Silbenfall und Vokalklang
 zehnfach gefeilt verbessert und umgeschrieben
 Aber manchmal tritt an die Stelle
 der Gunst des Wortes
 die unbeholfene Wahrheit
 Dann muß nicht immer
 Kunstfertigkeit der Sprache
 an ihr sich versuchen
 Nein, unverbessert
 und unverbesserlich
 ist sie am besten

© Cathrine Fried-Boswell
Erich Fried, geboren 1921 in Wien, floh 1938 nach London, wo er bis zu seinem Tod 1988 lebte. Wegen seines Gedichtbands »und Vietnam und« (1966) zunächst heftig umstritten, wurde er spätestens mit den »Liebesgedichten« (1979) zum meistgelesenen deutschsprachigen Lyriker seit Bertolt Brecht. Ausgezeichnet mit vielen Literaturpreisen und gewürdigt als ›idealer Übersetzer‹ Shakespeares.