Man stellt sich die Sahara (arabisch für »Wüste«) als unermessliche Sandwüste vor, doch besteht sie zu großen Teilen aus unwegsamem Geröll. Das riesige Gebiet trennt die Länder des südlichen Mittelmeerraums vom tropischen Afrika. Seit dem 7. Jahrhundert wurde hier einer der wichtigsten Handelswege zwischen Nord und Süd gebahnt – eine historische Verkehrsader, die ihre Bedeutung bis Mitte des 20. Jahrhunderts behielt. Die Seewege entdeckte man erst nach und nach, und so wurden materielle Güter, Ideen und kulturelle Neuheiten über tausend Jahre lang zunächst mit Kamelkarawanen, später – forciert durch die europäischen Kolonialmächte – auf Eisenbahngleisen transportiert: Gold und Sklaven in den Norden, und mittelmeerische, vor allem islamische Kultur in den Süden. Der Islam brachte Afrika nicht nur ein Rechtssystem, das die Grundlage aller künftigen Handelsbeziehungen bildete, sondern auch Alphabetisierung und einen kosmopolitischen Wissensspeicher, wodurch das Gebiet zwischen Atlantik und Rotem Meer zu einem Zentrum der afrikanischen Welt wurde. Eine – in angelsächsischer Tradition – glänzend geschriebene Kulturgeschichte Afrikas, sorgfältig ausgestattet und mit zahlreichen Bildern und Karten illustriert.
Ralph A. Austen ist emeritierter Professor für Afrikanische Geschichte an der University of Chicago und Autor zahlreicher Bücher über die Geschichte und Literatur Afrikas, über Sklavenhandel und Kolonialismus. Austen lehrte an verschiedenen Universitäten in Afrika, Frankreich, Deutschland und Israel.