Wenige haben sich so eloquent, engagiert und geistreich mit dem seltsamen »Beruf« des Schriftstellers und seinem Gegenstand – der gelesenen und der geschriebenen Literatur – auseinandergesetzt wie Virginia Woolf. Dieser Band sammelt vier bislang nicht ins Deutsche übersetzte Essays zum Thema: Eine freie, ausschweifende Phantasie über das Lesen; eine Glosse über das Mittelmaß zeitgenössischer Literatur; einen Aufsatz über die Grenzen und Möglichkeiten der Literatur (mit einer inzwischen Wahrheit gewordenen Prophetie über den Roman der Zukunft) und eine scharfe Polemik gegen die Rezension aus dem Geiste des Literaturbetriebs, die Ehemann Leonard zu einer einlenkenden Fußnote bewog.
Virginia Woolf, 1882 in London geboren, war eine der zentralen intellektuellen Persönlichkeiten Englands des frühen 20. Jahrhunderts. Als Autorin wurde sie durch Romane wie »Mrs. Dalloway« weltberühmt; mit ihrem Essay »Ein Zimmer für sich allein« avancierte sie zur Kultfigur des Feminismus. Woolf starb 1941 bei Rodmell in Sussex.