Wie früher Herrscher und Aristokraten ihre Ländereien mit exotischen Kreaturen aus fremden Ländern bestückten. Wie nach der französischen Revolution aus den alten Tiergärten Orte der Zerstreuung vergnügungsfreudiger Menschen aus allen Schichten wurden. Und schließlich, dass heute Zoos Orte sind, an denen das Vergnügen der Besucher bisweilen mit den Bedingungen, unter denen die Insassen ihr Leben fristen, kontrastiert. Aber auch, dass der Zoo zum letzten Zufluchtsort für viele in freier Natur längst ausgerottete Tiere wurde. Elisabeth Hardouin-Fugiers und Eric Baratays Blick in die Tierkäfige der Neuzeit steht in enger Verbindung zur Geschichte anderer neuzeitlicher Erscheinungen: Kolonisierung, Ethnozentrismus, Zivilisierung des Menschen, Entstehung von Kultur- und Gedenkstätten und Freizeitentwicklung.
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Eric Baratay lehrt am Institut für Geschichte des Christentums der Universität Lyon. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Beziehungen zwischen Mensch und Tier sowie Umweltgeschichte.
Elisabet Hardouin-Fougier lehrt Kunstgeschichte der Universität Lyon.