Wie in einer Vorabendserie reiht Gianni Celati Episoden aneinander: Personen treten auf und wieder ab, ihre Lebensläufe werden miteinander verflochten.
Weil aber dahinter kein Serienschreiber steht, sondern ein Schriftsteller auf der Höhe seiner Kunst, entsteht aus den kleinen und großen Dramen des Alltags ein Panorama der italienischen Charaktere und Eigenarten: von den obligaten Ferien am Meer, von der resoluten Mutter und dem verwirrten Sohn, der missglückten Liebesgeschichte der Urania, den herumlungernden Rentnern, nicht zu vergessen den »ewigen Kapitalisten« und ihrem Gegenstück, den Kommunisten, dazwischen die guten Ratschläge der katholischen Kirche.
Erzählungen von tiefer, ernster Komik, auf eigene Faust erfunden und doch ganz und gar wahr, wie sie dem unvergesslichen Totò oder Federico Fellini gefallen hätten.
© Basso Cannarsa
Gianni Celati wurde 1937 in Sondrio geboren. Er studierte Anglistik an der Universität Bologna, wo er über James Joyce promovierte und später mehrere Jahre eine Professur für Englische und Amerikanische Literatur innehatte. Italo Calvino, damals Leiter des Einaudi Verlags und begeistert von einer kurzen Veröffentlichung Celatis, publizierte ab 1971 mehrere seiner Romane. Neben seinen eigenen literarischen Veröffentlichungen ist Celati auch Übersetzer zahlreicher Autoren ins Italienische, darunter Jonathan Swift, Mark Twain und Roland Barthes. Er verstarb am 3.1.2022.