Piero di Cosimo (1462–1522) ist eine der unterhaltsamsten Viten Vasaris: Er beschreibt Piero als einen stets in Gedanken versunkenen Künstler, der im Haus alles ungeordnet, im Garten alles wuchern lassen wollte: »Es gefiel ihm, dieser Verwilderung zuzusehen«. Einen seiner reichgeschmückten Triumphzüge beschreibt Vasari ausführlich, ebenso wie das berühmte Bild (jetzt in Berlin) von »Venus und Mars und Amor« samt Myrtenwald und Kaninchen.
Piero aß am liebsten nur hartgekochte Eier, konnte weder Kirchengeläut noch Chorgesänge ertragen, freute sich über wüste Regengüsse und das Gelächter der Freunde anlässlich seiner närrischen Reden.
Der Band enthält außerdem die Lebensbeschreibungen von zwei weiteren Florentiner Malern: Fra Bartolomeo (1472–1517), ein Mönch, und Mariotto Albertinelli, Schankwirt (1474–1517); beide Viten sind für Savonarola und seinen »Scheiterhaufen der Eitelkeiten« wichtige Quellen.
Giorgio Vasari, geboren 1511 in Arezzo in der Toskana, war ein Universalgenie: Maler, Architekt (u. a. als Baumeister der Uffizien), Berater der Medici, Kunstsammler und Historiker. Sein Hauptwerk sind die »Leben der hervorragendsten Künstler«, kurz: »Le vite«, erstmals erschienen 1550 und im Laufe der Jahre erweitert. Vasari starb 1574 in Florenz.