Camilleris Geschichten zeigen ihn als phantasiereichen und zugleich radikalen Erzähler, der alle literarischen Formen beherrscht: zwei Miniaturen über Sprichwörter. Eine Geschichte über die Liebe unter widrigen Umständen. Der Bericht über die Odyssee eines sowjetischen Ordens für einen falschen Arzt. Der Umgang von Tyrannen und Philosophen als Fabel. Augenzeugenbericht über ein Massaker im Nachbarort. Die Kindheitserinnerung an einen Besuch von Toten und den Gegenbesuch.
Schließlich die drei schönsten Erlebnisse des Commissario Montalbano: Ein Einbruch misslingt, aber der Einbrecher macht trotzdem Kasse. Den König der Hirten retten nicht seine Schafe, wohl aber fünfzig Paar genagelte Schuhe. Ein altes Ehepaar probt den Tod, damit nichts schiefgeht.
© Archiv Verlag Klaus Wagenbach
Andrea Camilleri, geboren 1925 in Porto Empedocle in der sizilianischen Provinz Agrigento, lebte in Rom. Er war Schriftsteller, Essayist, Drehbuchautor, Theaterregisseur, Erfinder des Commissario Montalbano und Verfasser mehrerer sehr erfolgreicher historischer Romane über sein Heimatland Sizilien. Am 17. Juli 2019 verstarb der Autor in Rom.