Nach einer Schlacht bleiben als einzige Überlebende zwei Freunde und ein Feind übrig: Carestia und Pannocchia verstecken sich im Brunnen, Millemosche von der Gegnerseite in seiner Ritterrüstung. Hungrig ziehen sie los, überstehen abenteuerliche Verfolgungen, Magenknurren wie Halsdürre, und werden dennoch den grimmigen Gesellen Hunger nicht los.
Auf der lebendigen Kuh zeichnen die drei bereits die Teile ein, die sie verspeisen wollen, da kommt das ganze Dorf mit Heugabeln gelaufen. Die letzte Rettung scheint eine Frau mit Hühnern. Allein im Streit darüber, wer die Frau und wer die Hühnereier bekommt, müssen sie wieder hungrig davonziehen.
Erzählt werden die Abenteuer der drei in der ironisch althergebrachten Sprache, die Luigi Malerba in »Pataffio« so meisterhaft vorgeführt hat – höchst lebendig in Szene gesetzt von der dialogischen Kunst Tonio Guerras.
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Luigi Malerba wurde 1927 in Berceto bei Parma geboren. Er gehörte zu den Gründern des Gruppo 63, schrieb Theaterstücke, Drehbücher, Erzählungen und Romane. Der phantasievolle Geschichtenerzähler, der zu den wichtigsten zeitgenössischen Autoren Italiens zählt, starb 2008 in Rom.
Tonino Guerra, 1920 in Santarcangelo di Romagna geboren, prägte als Drehbuchautor seit den sechziger Jahren das italienische und internationale Kino. Er arbeitete unter anderem mit Fellini und de Sica, vor allem jedoch mit Michelangelo Antonioni. Seine Drehbücher zu Monicellis »Casanova 70« (1965) und zu Antonionis »Blow up« (1967) wurden für den Oscar nominiert. 2002 wurde er mit dem Europäischem Filmpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 2012 verstarb er im Alter von 92 Jahren in seiner Geburtsstadt.