Juan Pablo hat ein ernstes Problem: Er ist Schriftsteller und dummerweise ein glücklicher Mensch. In der Ehe mit der »Brasilianerin« läuft es gut, die Kinder sind aus dem Gröbsten raus, Geldsorgen hat er keine – aber: Was sollte ein glücklicher Schriftsteller noch zu erzählen haben?
Gute Literatur entsteht schließlich nicht aus Glück und Zufriedenheit. Denn Glück ist banal, spannungslos und konfliktfrei. Und ohne Konflikte, nun ja, keine Literatur. Doch ehe er sich’s versieht, gerät Juan Pablos Leben in Barcelona in arge Turbulenzen. Schon bald glaubt er sich in einem waschechten Krimi wiederzufinden – mit makabren Zwischenfällen, belastenden Beweisen und zwei skurrilen, eher unüblichen Verdächtigen: einer bretonischen Friseurin mit dubioser Vergangenheit und einem sinistren Supermarktwächter, der unbedingt ein Buch über seine »Erfahrungen« schreiben will. Oder hat am Ende Juan Pablo selbst etwas zu verbergen?
Nur eins ist sicher: Diesen kurzen, warmen, hochkomischen Roman verlassen die Leser mit dem gleichen Problem wie Juan Pablo – als glückliche Menschen.
© Juan Lemus
Juan Pablo Villalobos, 1973 in Guadalajara/Mexiko geboren, zog 2003 für seine Promotion nach Barcelona. Dort arbeitete er als Schriftsteller und in einem E-Commerce-Unternehmen. Er hat mehrere international ausgezeichnete und vielfach übersetzte Romane und Reportagen geschrieben. Auf Deutsch erschienen unter anderem »Fiesta in der Räuberhöhle« (2011) und »Ich hatte einen Traum« (2018). Villalobos lebt mit seiner Familie in Barcelona.